Vegetationsphase

Das Weinjahr 2025 startete in der Südpfalz mit einem etwas früheren Austrieb, der glücklicherweise ohne Frostschäden
verlief. Das Wetter zeigte sich überwiegend stabil, trocken und warm, wodurch die Blüte Anfang Juni zügig erfolgen konnte.
Der Sommer war insgesamt von moderaten Temperaturen geprägt. Längere Hitzephasen blieben aus, und auch Trockenstress
hielt sich dank gelegentlicher Niederschläge in Grenzen, die für eine ausreichende Bodenfeuchte sorgten. Mit dem Übergang
in den Spätsommer zeigte sich jedoch zunehmend, dass die Reife ungewöhnlich schnell voranschritt und eine sehr frühe Lese
bevorstand. Die anhaltend sonnigen, trockenen und nicht zu heißen Tage im Spätsommer und Frühherbst förderten eine
konzentrierte Aromabildung, stabile Säurewerte und kontinuierlich steigende Zuckergrade.

Lese

So mussten wir bereits am 03. September mit der Lese beginnen, rund zehn Tage früher als in einem durchschnittlichen Jahr.
Das stellte uns organisatorisch vor große Herausforderungen: Einige Erntehelfer waren noch nicht eingetroffen, und im
Weingut herrschte noch reger Betrieb, um alles rechtzeitig für den frühen Start vorzubereiten. Dank großem Einsatz und
guter Teamarbeit konnten wir dennoch alles pünktlich zum Beginn der Lese bereitstellen.

Ein weiteres Phänomen, das sich in den vergangenen Jahren verstärkt zeigt, trat auch 2025 deutlich hervor: Mehrere
Rebsorten wurden nahezu gleichzeitig reif. Erstmals zeigte sich dabei, dass der Riesling in einzelnen Lagen die Reife sogar vor
manchen Burgundern erreichte. Dies machte eine präzise und sehr kurzfristige Erntekoordination erforderlich.
Ende September kam es schließlich zu einer extremen Wetterphase. Innerhalb von nur drei Tagen fielen rund 120 l/m²
Niederschlag, was besonders ins Gewicht fällt, wenn man bedenkt, dass in unserer Region im Jahresmittel etwa 650 mm
Regen fallen. Als diese Wetterlage angekündigt wurde, setzte bei uns noch einmal erheblicher Erntedruck ein: Wir arbeiteten
in Rekordgeschwindigkeit, um möglichst viel gesundes Lesegut vor dem Regen einzubringen.
Das bedeutete lange Tage, kurze Nächte und Höchstleistung für das gesamte Team. Am Ende gelang es uns, über 95 % der
gesamten Ernte in nur knapp drei Wochen einzubringen, ein außergewöhnliches Tempo. Nach einer kurzen Regenpause
konnten wir die Lese Anfang Oktober mit den spätreifenden Sorten Cabernet Sauvignon und Merlot abschließen.

2025 brachte einen kleinen, aber sehr vielversprechenden Jahrgang hervor, geprägt von konzentrierten Trauben, klarer Frucht
sowie der konsequenten Arbeit eines Teams, das diese intensive Erntezeit mit großer Präzision gemeistert hat.