Rückblick auf das Weinjahr 2022

Mit dem gerade abgeschlossenen Herbst 2022 lässt sich ein äußerst interessanter Jahrgang verzeichnen, was vor allem am Jahresverlauf liegt, welcher sich am treffendsten mit dem Wort „abwechslungsreich“ beschreiben lässt.

Vegetationsphase

Nach dem im Vergleich zum Jahr 2021 deutlich früheren Austrieb, waren die Bedingungen für die Blüte witterungsbedingt sehr gut. Der darauffolgende Sommer wird Ihnen sowie uns mit Sicherheit noch lange im Gedächtnis bleiben, waren doch die Temperaturen konstant hoch und die Sonne zeigte sich von ihrer besten Seite. Dies hatte für uns im Weinbau zur Folge, dass zum einen die Reife sehr schnell voranschritt und zum anderen, sich je nach Standort und Boden vermehrt Anzeichen von Trockenheit bemerkbar machten, insbesondere in unseren Jungfeldern. Da hier im Gegensatz zu den Ertragsanlagen kein ausgeprägtes Wurzelwerk vorhanden ist, war eine mehrmalige Bewässerung unabdingbar.

Lese

Anfang September starteten wir mit der Lese der frühreifen Sorten. Der im Sommer so schmerzlich vermisste Niederschlag trat nun wiederholt ein. Die zu Beginn noch von der anhaltenden Dürreperiode gezeichneten Beeren, nahmen nun rasant an Gewicht zu und je nach Rebsorte veränderte sich das Erntetempo. Allein im September fielen über 100l Regen, welcher nicht nur den Lesedruck erhöhte, sondern gleichzeitig auch für mehrere Lesepausen sorgte. Eine gute Entblätterung der Traubenzone ist hierbei unumgänglich, damit die Beeren schnell abtrocknen und lange gesund bleiben. Auf schlechte Witterung folgte bekanntlich Sonnenschein, welcher den Anstieg der Reifegrade begünstigte. So beendeten wir die Ernte  nach 6 Wochen intensiver Arbeitszeit Mitte Oktober mit positiver Bilanz auf Qualität und Ertrag.

Die Jungweine bekommen nun im Keller Zeit, um zu reifen und um sich zu entwickeln, ehe im Frühjahr 2023 die ersten Weine des neuen Jahrgangs abgefüllt werden.