Rückblick auf das Weinjahr 2024
Vegetationsphase
Ein regenreiches und warmes Frühjahr bescherte uns einen frühen Austrieb, womit der Start der Vegetationsperiode gut 10 Tage früher als im durchschnittlichen langjährigen Mittel lag. Ende April kam es bundesweit zu nächtlichen Spätfrösten, welche teils zu verheerenden Ausfällen in den Weinbergen führten. Besonders betroffen hat es hierbei unsere Winzerkollegen an der Nahe, Saar, in Sachsen, Franken und an der Saale-Unstrut, während wir an der südlichen Weinstraße glimpflich davongekommen sind. Lediglich in den bereits bekannten Frostlagen konnten wir vereinzelt erfrorene Triebe verzeichnen.
Die langanhaltende kühle und extrem nasse Witterung im Mai führten zu einer Verzögerung des Blüteverlaufs und der bisherige Vegetationsvorsprung verkürzte sich ein wenig. Mit den vielen Niederschlägen blieben die Weinberge über Wochen hinweg feucht und der damit verbundene Druck auf Pilzkrankheiten blieb kontinuierlich hoch. Die kurzen Zeitfenster der regenfreien Tage mussten daher strikt genutzt werden. Dies hatte einen äußerst arbeits- und materialintensiven Sommer zur Folge.
Der August bescherte uns den langersehnten Wetterumschwung. Endlich wurde es trocken und auch wärmere Temperaturen folgten, welche der Reifeentwicklung der Trauben zugutekamen.
Lese
Bereits Anfang September begannen wir die Lese der Sektgrundweine bei optimalen Voraussetzungen: Die Witterung blieb zunächst weiterhin trocken und die Trauben waren schön reif und gesund. Insbesondere die Burgunderrebsorten bescherten uns zwar geringere Erträge, aber wunderbare Qualitäten. In der zweiten Lesehälfte folgten immer mal wieder Lesepausen aufgrund der Regenfälle, welche viel Geduld und Ausdauer einforderten.
Die Rieslinge und weitere spätreifende Sorten blieben dank der kühlen Nächte robust und mit der längeren Reifezeit entwickelte sich eine ausgeprägte Aromatik. Noch vor Mitte Oktober konnten wir die Ernte 2024 abschließen. Wir freuen uns nun auf einen Cool-Climate-Jahrgang, welcher die Kühle und Frische mit moderaten Alkoholwerten und zupackender Säure widerspiegeln wird.
Die Jungweine bekommen nun im Keller Zeit, um zu reifen und sich zu entwickeln, ehe im Frühjahr 2025 die ersten Weine des neuen Jahrgangs abgefüllt werden.